Unternehmensbefragung Werne: Betriebe sehen große Flächenbedarfe

Wirtschaftsförderung Werne – 28.11.2025

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Werne hat die Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2025 vorgestellt. 67 Unternehmen haben an der Online-Befragung teilgenommen. Das entspricht einer Rücklaufquote von gut 25 Prozent und liefert eine solide Grundlage für die weitere Arbeit von Verwaltung und Politik. 

Insgesamt zeichnen die Unternehmen ein positives Bild des Standortes. 69 Prozent sind mit Werne als Unternehmenssitz sehr zufrieden oder zufrieden. Besonders hohe Werte erzielen die Lebensqualität sowie die Verkehrsanbindung. Deutlich verbessert hat sich zudem die Breitbandversorgung.

Kritischer sehen die Betriebe die Verfügbarkeit von Wohnraum sowie von Gewerbeflächen und -immobilien. Hier überwiegen mittelmäßige bis schlechte Bewertungen. Auch die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte sowie das Preisniveau für Wohn- und Gewerbeflächen werden als Herausforderungen wahrgenommen.

„Die Ergebnisse bestätigen, dass Werne als Wirtschaftsstandort grundsätzlich sehr attraktiv ist. Vor allem die hohe Lebensqualität und die gute Anbindung an die Region punkten bei den Unternehmen“, betont Bürgermeister Lars Hübchen. „Gleichzeitig ist klar, dass wenn wir weiter wachsen wollen, wir die Rahmenbedingungen bei Wohnraum, Gewerbeflächen und Fachkräften kontinuierlich verbessern müssen. Das ist eine zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre.“

Ein Schwerpunkt der Befragung lag auf der Fachkräftesituation. Neun von zehn Unternehmen berichten von Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen, insgesamt meldeten die teilnehmenden Betriebe über 1.500 offene Positionen über alle Qualifikationsniveaus hinweg. Besonders gefragt sind ungelernte Kräfte im logistischen und produktionsnahen Bereich sowie gewerblich-technische Fachkräfte.

Mindestens genauso deutlich fällt der Blick auf die Gewerbeflächen aus. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen plant in den kommenden fünf Jahren eine Erweiterung. 19 Betriebe benötigen dafür zusätzliche Flächen, da die vorhandenen Grundstücke nicht ausreichen. In Summe melden die Unternehmen Bedarfe von 506.000 Quadratmetern Gewerbeflächen und weiteren 65.000 Quadratmetern Gewerbeimmobilien. Dies ist ein deutliches Plus gegenüber der Befragung 2021. Gleichzeitig gehört die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen zu den am schlechtesten bewerteten Standortfaktoren.

Im Rahmen eines ersten Schrittes hin zu einem aktiven Flächenmanagement hat die Wirtschaftsförderung bereits alle ungenutzten und leerstehenden Gewerbeflächen im Stadtgebiet erfasst. Aus dieser Auswertung ergibt sich, dass derzeit nur noch rund 1,6 Hektar Gewerbeflächen aus öffentlicher und privater Hand direkt zum Verkauf zur Verfügung stehen.

„Die Diskrepanz zwischen dem von den Unternehmen gemeldeten Bedarf und den aktuell verfügbaren Flächen könnte größer kaum sein“, sagt Matthias Stiller, Leiter derWirtschaftsförderung Werne. „Unser aktives Flächenmanagement kann dabei auf die bereits durchgeführten Untersuchungen zu ungenutzten und leerstehenden Gewerbeflächen zurückgreifen und sollte künftig weiter ausgebaut werden. Ziel muss es sein, möglichst alle Flächenpotenziale – von der Nachverdichtung bis zur Entwicklung neuer Flächen – zu heben.“

Die Befragung zeigt zudem, dass die Wirtschaftsförderung von den Unternehmen insgesamt positiv beurteilt wird. Besonders geschätzt werden Erreichbarkeit, Beratungsqualität und die Rolle als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Wirtschaft. Zugleich formulieren die Betriebe einen klaren Auftrag. An erster Stelle der gewünschten Aktivitäten steht ein aktives Gewerbeflächenmanagement, gefolgt von verständlichen Informationen zu Fördermitteln sowie einer starken Vermittlungsfunktion zwischen Wirtschaft und Verwaltung.

Auf Basis der Ergebnisse wird die Stadt Werne gemeinsam mit Politik und Wirtschaft konkrete Maßnahmen ableiten. Dazu gehören insbesondere die weitere Stärkung des aktiven Flächenmanagements auf Grundlage der vorliegenden Bestandsaufnahme, die Prüfung weiterer Gewerbeflächenpotenziale, Initiativen zur Fachkräftesicherung sowie der Abbau bürokratischer Hürden, wo dies kommunal möglich ist. Ziel ist es, die positiven Standortfaktoren weiter auszubauen und die identifizierten Schwächen schrittweise zu reduzieren, damit Werne auch in Zukunft ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort bleibt. 

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