Gute Gründe(r) mit der WFG
Gründergeschichten
Wir bei der WFG haben schon viele erfolgreiche Gründungen im Kreis Unna begleitet.
Hier berichten wir über unsere erfolgreichen Schützlinge, die wir ein Stück auf dem Weg in die erfolgreiche Selbstständigkeit begleiten durften.

Not macht bekanntlich erfinderisch. Das gilt auch für Patrick Beyer. Der 23-Jährige Kamener hat eine Kondomhülle fürs Portemonnaie entwickelt, die so genannte CONCARD, die er mittlerweile sowohl über seine Website als auch über Amazon erfolgreich vertreibt.
„CONCARD begann mit einem persönlichen Problem. Wie viele andere habe ich Kondome im Portemonnaie aufbewahrt – bis eines kaputtging und ein Unfall passierte. Der Stress, vielleicht eine Geschlechtskrankheit zu haben oder Vater zu werden, war riesig. Beim nächsten Mal wollte ich das Kondom sicherer mitnehmen, fand aber keine bessere Lösung. Am Ende landete es wieder im Portemonnaie. So kam die Idee: eine Kondomschutzhülle, die Kondome sicher, griffbereit und diskret hält“, berichtet Beyer, der im Master Bauingenieurwesen in Karlsruhe studiert. „Einfach mal machen“, so das Motto des Studenten.
Erst im April 2024 gründete er mit ConCard UG sein eigenes Unternehmen. Vier Monate später launchte er das Produkt. Den Prototypen für die Kondomschutzhülle stellte er im 3D-Drucker her. Die ersten 2.000 Kondome für die Serienproduktion bekam er vom Unternehmen Billy Boy gesponsert.
Mittlerweile wurde eine Kleinserie maschinell in unterschiedlichen Designs von einem Dienstleister in Deutschland hergestellt. 1.000 der Aufbewahrungshüllen hat der Jungunternehmer schon an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht. 9,90 Euro werden für Endkunden fällig.
Neben den Privatkunden fokussiert sich Beyer aber vor allem auf den B2B-Bereich. „Denn CONCARD eignet sich hervorragend als Merchandising-Artikel und Premium-Werbeartikel – ein Produkt, das Aufmerksamkeit schafft, im Gedächtnis bleibt und langfristig mit positiven Werten wie Gesundheit, Verantwortung und Schutz assoziiert wird. Hier wird der Stückpreis natürlich durch die Menge günstiger“, so der Kamener. Er ist sich sicher: „CONCARD hat das Potenzial, vielen Menschen zu helfen, sich vor lebensverändernden Konsequenzen wie sexuell übertragbaren Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften zu schützen. Es ermöglicht spontane Momente und unterstützt hormonfreie Verhütung, indem es Kondome sicher und diskret aufbewahrt.“
Bei seinem Gründungsvorhaben wurde Patrick Beyer zunächst von der Wirtschaftsförderung der Stadt Kamen in Form von Ulrich Schipp, auch Geschäftsführer der TECHNOPARK KAMEN GmbH, unterstützt. Nach einer umfassenden Vorberatung leitete der kommunale Wirtschaftsförderer den Gründer an das bei der WFG Kreis Unna angesiedelten STARTERCENTER weiter. Gründungsberaterin Elena Tebbe beriet zum Thema Fördermöglichkeiten und stand Patrick Beyer bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite. „Wir sind in lockerem Kontakt geblieben und ich habe an verschiedenen Veranstaltungen des STARTERCENTERS teilgenommen und dadurch nicht nur wertvollen fachlichen Input erhalten, sondern auch viele neue interessante und hilfreiche Kontakte geknüpft“, so Beyer.
„Patrick hat ein innovatives Produkt entwickelt, dass er von der Idee bis zur Serienreife unglaublich schnell umgesetzt hat. Fast jeder hat einen persönlichen Bezug zum Thema. Ich bin total gespannt, wohin sich CONCARD entwickelt und bin mir sicher, dass das nicht das letzte Unternehmen ist, das Patrick gründet“, so Elena Tebbe.

Eine klare Vision: Auf der Suche nach einem nachhaltigen Getränk mit natürlichem Geschmack stieß Georg Blankenagel auf seine Gründungsidee. Ein Produkt, dass ohne Plastikflasche oder Dose, ohne Zuckerzusatzstoffe und großen logistischen Aufwand auskommt, aber auch mehr als nur Wasser ist. So entstand Str1pes – natürliche Aromastreifen für Kalt- und Warmgetränke.
„Ich wollte etwas Eigenes schaffen, dass sich an den aktuellen Bedürfnissen der Menschen orientiert, aber auch Verantwortung für die Zukunft übernimmt“, erklärt der Lüner Gründer. „Viele Unternehmen setzten bereits auf Wasserspender und Filter, um den Logistikaufwand und Kosten von Pfandflaschen zu umgehen. Es ist ganz einfach: Wasser aus dem Hahn ist schon da und muss nicht mit Lkw transportiert werden. Doch nur Wasser anzubieten, war mir zu wenig. Ich wollte etwas schaffen, das den Geschmack revolutioniert und gleichzeitig echte Nachhaltigkeit bietet.“ Georg Blankenagel, der zuvor als Projektleiter bei Projektpartner in Dortmund tätig war, entschied sich in Zukunft ganz seinem Produkt und dem gleichnamigen Unternehmen zu widmen.
Die Aromastreifen str1pes verzichten gänzlich auf Zusatzstoffe wie Aspartam oder Sucralose und setzen stattdessen auf einfachen Rübenzucker. Durch ihre feste Form kommen sie zudem ohne Konservierungsstoffe aus. „Ganz nach dem dem Motto ‚Weniger ist mehr‘ lassen sich str1pes mühelos teilen und so individuell einsetzen. Die Orientierung liegt bei einem Streifen auf 500 Milliliter Wasser. Damit liegen wir deutlich unter 2 Gramm Zucker auf 100 Milliliter Getränk“, erklärt der 35-jährige Gründer. „Mit str1pes lässt sich jedes Getränk ganz einfach aromatisieren – in nur drei Minuten entfaltet sich der Geschmack, ganz ohne unnötige Zusatzstoffe“, so Georg Blankenagel weiter.
Ab März 2025 soll das Produkt marktreif sein. „Der Vertrieb wird zunächst online starten, aber ich bin bereits mit verschiedenen Cafés und Direktverkäufern im Gespräch, um Str1pes noch breiter zugänglich zu machen. Das Produkt wird nicht nur Konsumenten, sondern auch Unternehmen, die auf nachhaltigere Lösungen setzen, begeistern“, ist Georg Blankenagel überzeugt. Str1pes sind für den Gründer auch erst der Anfang: Mit einem klaren Fokus auf Innovation, Regionalität und Nachhaltigkeit will er die Getränkewelt weiter auf den Kopf stellen. Interessierte Unternehmen, Cafés oder Partner können sich direkt an Str1pes wenden.
Während seiner Gründung wurde Georg Blankenagel vom STARTERCENTER der WFG Kreis Unna unterstützt. Mit der ersten Gründungsberatung und der Erstellung eines Businessplans für den Gründungszuschuss begleitete WFG-Gründungsberaterin Elena Tebbe den Lüner bis zum Gründungsstipendium NRW. „Str1pes ist eine Ausnahmegründung für den Kreis Unna. Mit einem nahezu fertigen Produkt hat Georg Blankenagel die Jury des Gründungsstipendiums direkt überzeugt. Es ist selten, dass die Jurymitglieder etwas direkt ausprobieren können. Der hohe Innovationsgrad, gepaart mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit sowie natürlichen und regionalen Zutaten, macht diese Gründung besonders geeignet für das Gründungsstipendium NRW“, beschreibt Elena Tebbe das Alleinstellungsmerkmal von str1pes. Blankenagel erhält nun für ein Jahr eine finanzielle Unterstützung von rund 1200 Euro monatlich.

„Finanzthemen können durchaus herausfordernd und komplex sein – alles rund ums Geld lässt sich aber auch wunderbar erklären und planen. Kurz, ich spreche gerne über Geld“, für Gründerin Katrin Pingel war klar, mit was sie in Zukunft selbstständig ihr Geld verdienen will. Die 49-Jährige hat im Januar 2025 ihr Unternehmen für Beratung in Sachen Finanzen und Vorsorge in Unna gegründet. Von Haus aus Sozialwissenschaftlerin mit über 22 Jahren Berufserfahrung als Coach im Finanz- und Versicherungswesen bietet die gebürtige Dortmunderin nun Unterstützung für Privatkunden im Kreis Unna an.
„Ich habe gemerkt, ich möchte lieber auf der Seite der Kunden sitzen“, erklärt Katrin Pingel. „Ich kann meine Kunden mit finanzieller Bildung und Kenntnissen befähigen, ihre Geldthemen zu verstehen und bessere Entscheidungen zu treffen. Hilfe zur Selbsthilfe, nichts anderes ist Coaching ja letztendlich.“ Die Gründerin hat sich neben ihrem fachlichen Hintergrund zur geprüften Trainerin und Coachin ausbilden lassen.
Das Angebot von Katrin Pingel ist ganz individuell: „Ich biete ein kostenloses, telefonisches Erstgespräch an. Dort kann ich mir ein Bild über die Bedürfnisse und Vorstellungen der Kundin oder des Kunden machen und im Anschluss ein gezieltes Angebot abgeben. Das kann ein Einzelgespräch sein oder eine Coachingeinheit mit zum Beispiel drei Terminen. Finanzen sind Vertrauenssache, darum liegt mir viel daran persönlich miteinander zu arbeiten.“ Über die Finanzcoachin und ihr Beratungsangebot kann man sich seit Februar auch auf der neuen, eigenen Website informieren: https://finanzcoachin-unna.de/.
In Zukunft möchte Katrin Pingel ihre Zielgruppe auch auf Unternehmen ausweiten. „Für Firmen und Betriebe kann es attraktiv sein, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Coachingangebot als Art Incentive anzubieten. Denkbar sind auch Formate wie Workshops oder Sprechstunden mit unterschiedlichen Zielgruppen, beispielsweise Auszubildenden oder Quereinsteigern. Auch für Gründerinnen und Gründer macht das Sinn, Vorsorge ist hier ein Thema, was schnell an Priorität verliert, obwohl davon meist die ganze Familie betroffen ist.“
Während ihrer Gründung wurde Katrin Pingel vom STARTERCENTER der WFG Kreis Unna unterstützt. Selbst beraten wurde die Trainerin hier von WFG-Gründungsberaterin Elena Tebbe, die die Gründerin bei der Erstellung eines Businessplans für den Gründungszuschuss NRW unterstützte. Mehr zur WFG-Gründungsberatung und Informationen zu Seminaren und Veranstaltungen finden sich hier.