1,5 Millionen Förderung für Werne

Matthias Stiller, Wirtschaftsförderung Werne – 01.06.2022

Die SW GmbH & Co. KG (SW) aus Werne plant, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Werne, eine innovative Folgenutzung für die Brachfläche der Zeche Werne zu finden. Für dieses Vorhaben, wurden nun rund 1,5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „STARK“ (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) im Rahmen des 5-StandorteProgramms des Landes Nordrhein-Westfalen bewilligt. Staatssekretär Christoph Dammermann aus dem NRW-Wirtschaftsministerium, der den Förderbescheid heute überreichte, sagte: „Das geförderte Vorhaben ist der erste Meilenstein auf dem Weg der Reaktivierung der brachliegenden Fläche. Ich bin überzeugt davon, dass mit einer neuen, innovativen Folgenutzung als Forschungsstandort ein wichtiger Beitrag zur Transformation der Stadt Werne und der Region geleistet wird.“

Die bevorzugte Nachnutzung der SW GmbH & Co. KG und der Stadt Werne sieht die Entwicklung einer Forschungseinrichtung und eines Surfparks vor - eine einzigartige Kombination aus Forschung und Freizeitnutzung.

Rückblick
Seit Stilllegung der Zeche Werne im Jahr 1975 konnte für die daraus entstandene Brachfläche an der Flöz-Zollverein-Straße aus unterschiedlichen Gründen keine Folgenutzung gefunden werden. Im September 2020 präsentierte dann die Stadt Werne gemeinsam mit SW die kombinierte Planung für das 16 Hektar große Areal.

Ausblick
In der „SCNCWAVE“ mit den Hochschul-Partnern RWTH Aachen und TH Köln soll die Einrichtung für wichtige wasserbauliche Forschung genutzt werden. Geplant ist zudem in der „SURFWRLD“ der Bau einer Freizeitanlage mit dem Schwerpunkt Wassersport. Beide Anwendungen finden in zunächst einem, später zwei großen Becken statt, in denen Wellen bis zu 3 m Höhe bzw. 150 m Breite erzeugt werden. Im Sommer könnten diese für verschiedene Sportarten – vor allem Wellenreiten – genutzt werden. Neben dem Kernstück der Anlage sollen unter anderem eine Surfschule, Beachvolleyballfelder, Liegewiesen, Gastronomie, Wohnmobilstellplätze und eine „Stehende Welle“ für Surfübungen, aber auch Werkstätten, umfangreiche Messtechnik und weitere Infrastruktur für die Forschung sowie Tagungs- und Konferenzräume entstehen.

Förderung: 5-StandorteProgramm
Die SW GmbH & Co. KG erhält nun zur Identifizierung und Entwicklung der Folgenutzung der Brachfläche eine Förderung aus dem 5-StandorteProgramm für besonders vom Kohleausstieg betroffene Steinkohlekraftwerksstandorte. Wenn die bevorzugte Folgenutzung im Rahmen des STARK-Projekts bestätigt wird, kann eine weitere Förderung für das Vorhaben beantragt werden.
Mit dem Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) wurden für fünf Standorte in Nordrhein-Westfalen Strukturhilfen in Höhe von 662 Mio. € bis  zum Jahr 2038 zur Verfügung gestellt, um den Strukturwandel zu begleiten. Der Kreis Unna mit seinen Steinkohlekraftwerksstandorten in Werne, Lünen und Bergkamen ist ein Standort, der von diesem Fördertopf profitiert. „Das Programm sieht vor, insbesondere Projekte zu fördern, die für die Region eine Stärkung von Beschäftigung, Wertschöpfung und Innovation bedeuten“, betont Matthias Stiller, Leiter der Wirtschaftsförderung Werne.
„Mit dem Förderprojekt wird es uns gelingen, ein innovatives Konzept für die Nachnutzung der Zechenbrachfläche zu finden“, freut sich auch Uta Leisentritt, Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung (ASPW).

Erfolgreich weiter
Als eines der ersten Projekte im Rahmen des Förderprogramms hat das Vorhaben nun einen positiven Bescheid erhalten. Bis zu 1,5 Mio. € werden in die Untersuchungen und Planungen der SW GmbH & Co. KG fließen. Bürgermeister Lothar Christ: „Das Vorhaben ist von verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und öffentlich beauftragten Projektträgern geprüft und für förderwürdig befunden worden. Das ist eine wichtige Bestätigung und zugleich eine wertvolle Finanzhilfe. Denn jetzt können wichtige Schritte für die weitere Planung und Entwicklung angegangen werden.“
Dr. Michael Detering von der Projektgesellschaft SW ergänzt: „Wir haben in der Planung bereits aus eigener Kraft viel Zeit und Geld in die Hand genommen. Mit der Förderung gehen wir einen großen Schritt nach vorne.“

Hohe Transparenz
SW geht mit der Förderung nun in die weitere Planung sowie in die Infrastrukturvorbereitungen. Gutachten, Untersuchungen und Planungen werden öffentlich einsehbar sein. „Wir werden die Unterlagen im Zuge der Bauleitplanung gebündelt bereitstellen, so dass das Planungsverfahren mit einer entsprechend hohen Transparenz läuft“, so Detering. Vorangehend informierte er die Öffentlichkeit gemeinsam mit dem Bürgermeister und der Wirtschaftsförderung breit über die Planungen. „Sowohl im beeindruckenden Bürgerforum im Mai 2021 als auch in einzelnen Dialogen und einer Versammlung mit den Anwohnern haben wir fortlaufend berichtet und werden dies auch weiterhin tun. Über kein anderes Vorhaben in Werne wurde bislang so intensiv informiert. Wir nutzen Foren, haben Antworten auf unserer Homepage und sind auch direkt ansprechbar. Und kaum ein anderes Vorhaben bringt der Stadt einen solchen Mehrwert.“

Nachhaltigste Anlage in ihrer Art
Das Doppelprojekt soll nicht nur die größte, sondern auch die nachhaltigste Wellensportanlage ihrer Art werden. So wird beispielweise auch die optimale Nutzung regenerativer Energien für die Anlage eingeplant. Die Projektentwickler sind selbst seit Jahrzehnten in regenerativen Energien und Umwelttechnik tätig, daher empfinden sie eine möglichst ressourcenschonende, klimaneutrale Umsetzung und das anschließende Betreiben des Parks als selbstverständlich. Dr. Detering: „Uns kommen dabei die Eigenschaften des Standorts selbst zugute, beispielsweise füllen wir die Becken nicht mit Trinkwasser, sondern über Uferfiltrat, das die Lippe am Saisonende wieder zurückbekommt. Unsere Becken speichern Starkregen und helfen bei der Sanierung der bisherigen Industriebrache. Wir planen mehr regenerativen Strom zu produzieren als wir selbst verwenden und legen außerdem verkehrsgünstig 20 bis 50 E-Ladesäulen an, darunter auch Schnelladesäulen. Überhaupt dient der gesamte Forschungsteil dem Umwelt- und Klimaschutz sowie der Weiterentwicklung von Energietechnik wie Offshore-Wind.“

Führende wissenschaftliche Partner des Forschungsbereich SCNCWAVE sind die RWTH Aachen und die TH Köln, die an der Konzeption der Anlage bereits seit langem mitwirken. Die Einrichtung wird nach Fertigstellung auch anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung stehen.

Kosten und Zeitplan
Das Vorhaben ist nach jetzigem Planungsstand mit einem Investitionsvolumen für die erste Ausbaustufe in Höhe von ca. 30 Millionen Euro kalkuliert und soll nach den Vorstellungen des Projektentwicklers – bei Bestätigung der Folgenutzung – ab dem Jahr 2024 beginnend mit dem wissenschaftlichen Teil SCNCWAVE sukzessive in Betrieb gehen.

Weiterführende Informationen:
https://surfwrld.de
http://sciencewave.de 
 

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