Kreis Unna: Arbeitslosenquote stabilisierte sich
Agentur für Arbeit Hamm – 31.10.2025
Im Kreis Unna verringerte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 111 auf 16.035. Im Vergleich zu Oktober 2024 stieg die Arbeitslosigkeit um 579 (+3,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote stabilisierte sich bei 7,4 Prozent und betrug damit 0,3 Punkte mehr als im Oktober 2024.
„Im Oktober konnte sich die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna fortsetzen, in der Folge gab es 111 arbeitslose Menschen weniger als im September“, beschreibt Agenturgeschäftsführer Thomas Keyen die aktuelle Lage. Während insbesondere jüngere Menschen und Ausländer erneut von guten Beschäftigungsperspektiven profitieren konnten, blieben Ältere bei Stellenbesetzungen jedoch oftmals außen vor: „Ältere Bewerberinnen und Bewerber haben es trotz politischer Forderungen nach längerer Lebensarbeitszeit schwerer, eine neue Anstellung zu finden. Wenn wir es jedoch nicht schaffen, uns von den Etiketten „zu alt“ oder „überqualifiziert“ zu lösen, wird sich der Mangel an qualifizierten und motivierten Fachkräften weiter verschärfen und Betriebe in ihrer Existenz bedrohen.“ Stattdessen rät Thomas Keyen dazu, in persönlichen Kennenlerngesprächen und kurzen Probearbeiten einen authentischen Einblick in die tatsächliche Leistungsfähigkeit und Motivation eines Bewerbers zu gewinnen. 
Aufgrund der weiterhin schwächelnden Konjunktur geht der Arbeitsmarktexperte für die kommenden Monate von einer Seitwärtsentwicklung aus.
Unterbeschäftigung 
Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder sich in einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit befinden, zählen in der Regel als unterbeschäftigt. Im aktuellen Berichtsmonat wurden insgesamt 19.688 Unterbeschäftigte im Kreis gezählt und damit 199 weniger als im letzten Monat. Im Oktober 2024 waren 141 Personen (+0,7 Prozent) mehr unterbeschäftigt. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 8,9 Prozent. Kurzarbeiter sind nicht in der Unterbeschäftigung enthalten.
Kurzarbeit
Im Oktober wurden im Agenturbezirk Hamm (Stadt Hamm und Kreis Unna) nur 20 Anzeigen auf Kurzarbeit für 372 potenziell betroffene Mitarbeiter verzeichnet. 
Zu- und Abgänge auf dem ersten Arbeitsmarkt
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.040 Personen aus Erwerbstätigkeit neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat waren das 108 Personen (+11,6 Prozent) mehr. Im Vergleich zu Oktober 2024 waren es 115 Personen mehr (+12,4 Prozent). Gleichzeitig beendeten im Berichtsmonat 1.080 Personen ihre Arbeitslosigkeit zu Gunsten einer Erwerbstätigkeit und damit 94 mehr als im Vormonat (+9,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr nahmen 211 Personen (+24,3 Prozent) mehr eine neue Erwerbstätigkeit auf. 
Entwicklung in einzelnen Personengruppen
Im Kreis Unna leben derzeit 1.139 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.  Ihre Anzahl sank um 56 (-4,7 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 44 (+4,0 Prozent) gestiegen.
Mehr als ein Viertel (4.407) aller Arbeitslosen ist älter als 55 Jahre. Dies entspricht einem Anstieg um 55 Personen gegenüber dem Vormonat. Vor zwölf Monaten gab es 343 ältere Arbeitslose (-8,4 Prozent) weniger.
Im Kreis Unna leben 5.073 ausländische Arbeitslose und damit 103 (-2,0 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Oktober 2024 waren 113 ausländische Arbeitslose (+2,2 Prozent) mehr gemeldet. 
Die Langzeitarbeitslosigkeit sank im Berichtsmonat um zwei auf 6.258 Personen. Im Vorjahresvergleich sind das 223 Personen (+3,7 Prozent) mehr. Im Berichtsmonat sank die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um vier (-0,3 Prozent) auf 1.513 und lag damit um 60 über dem Niveau des Vorjahres (+4,1 Prozent)
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III)
Bei der Agentur für Arbeit waren 4.971 Arbeitslose gemeldet, 141 Personen weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich waren es 390 Personen (+8,5 Prozent) mehr.
Entwicklung in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II)
Für den laufenden Monat vermeldet das Jobcenter Kreis Unna 11.064 Arbeitslose und damit 30 mehr als im Vormonat (+0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreswert nahm die Anzahl um 189 Arbeitslose (+1,7 Prozent) zu. 
Trotz alledem konnten 475 Arbeitslose – und damit 74 mehr als im Vormonat – Arbeit aufnehmen. Das Potenzial der arbeitslosen Personen im SGBII liegt dabei überwiegend im Helferbereich. Dadurch gestaltet es sich schwierig, die offenen Stellen, die häufig auf Fachkräfte ausgerichtet sind, mit Arbeitslosen aus diesem Rechtskreis zu besetzen. 
Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, zeigt sich verhalten zuversichtlich: „Durch die beginnende Vorweihnachtszeit steigt bei regionalen Unternehmen und Betrieben der Personalbedarf – auch auf Helferniveau. Idealerweise erhalten auch unsere Kundinnen und Kunden dadurch mehr Beschäftigungsmöglichkeiten.“ 
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
Sechs der zehn Kommunen des Kreises Unna konnten im vergangenen Monat Arbeitslosigkeit abbauen. Am deutlichsten fiel der Rückgang in Bergkamen aus (-4,0 Prozent bzw. 91 auf 2.173). Danach folgten Werne (-3,8 Prozent bzw. 33 auf 837), Holzwickede (-2,9 Prozent bzw. 15 auf 505), Fröndenberg (-2,6 Prozent bzw. 16 auf 594), Selm (-2,4 Prozent bzw. 20 auf 830) und Unna (-0,3 Prozent bzw. sieben auf 2.089). In den restlichen Städten stieg die Arbeitslosigkeit an. Am geringsten in Kamen (+0,6 Prozent bzw. 11 auf 1.858), gefolgt von Lünen (+0,6 Prozent bzw. 28auf 4.663), Bönen (+1,2 Prozent bzw. neun auf 741) und schließlich am stärksten in Schwerte (+1,3 Prozent bzw. 23 auf 1.745).
Der Bestand an Arbeitsstellen nahm im Oktober um 184 (+7,9 Prozent) zu auf 2.512. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 154 Stellen (-5,8 Prozent) weniger. Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 634 neue Arbeitsstellen und damit 138 mehr als im September (+27,8 Prozent).
Mehr als zwei Drittel aller neu gemeldeten Stellen bezogen sich auf sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (z. B. Vermietung von beweglichen Sachen, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros, Wach- und Sicherheitsdienste, Garten- und Landschaftsbau), freiberufliche Dienstleistungen (z. B. Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Architektur und Ingenieurbüros, Veterinärwesen) den Handel und das Gesundheits- und Sozialwesen.
 
                             
                         
                        
                        
                        
                    
                
         
                        
                        
                        
                    
                
         
                        
                        
                        
                    
                
        