Die 5-Standorte-Kommunen in Bönen

WFG Kreis Unna – 28.10.2025

Der Erfahrungs- und Informationsaustausch der 5-Standorte-Kommunen stand jetzt im Mittelpunkt eines Austauschtreffens in Bönen: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) hatte die Kolleginnen und Kollegen aus Hamm, Herne, Duisburg, Gelsenkirchen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Business Metropole Ruhr (BMR) dazu eingeladen. „Der Austausch zwischen den fünf Standorten ist ein wichtiger Baustein, um voneinander zu lernen und die Projektarbeit im Strukturwandel noch gezielter voranzubringen“, betont André Müller, Leiter des Projektbüros 5-StandorteProgramm bei der WFG.

Alle fünf Standorte sind vom Ausstieg aus der Steinkohleverstromung und dem damit verbundenen Strukturwandel gleichermaßen betroffen. Diesmal fand das Treffen im Kreis Unna beim Kompetenzzentrum Bio-Security in Bönen statt, wo sie von Dr. Oliver Bonkamp begrüßt wurden. In seinem Vortrag „20 Jahre Bio-Security – Coopetition und klare inhaltliche Positionierung für eine nachhaltige Markenentwicklung“ gab er Einblicke in die Entwicklung und strategische Ausrichtung des Kompetenzzentrums. Er zeigte, wie das Zusammenspiel von Kooperation und Wettbewerb („Coopetition“) erfolgreiche Innovationsstrukturen ermöglicht – ein Ansatz, der auch der Transformation der 5-Standorte-Region wertvolle Impulse liefert.

Zum Hintergrund: Mit dem sogenannten 5-Standorte-Programm leistet der Bund einen finanziellen Beitrag dazu, dass die Wertschöpfungs- und Beschäftigungsverluste, die mit dem bis 2038 geplanten Ende der Kohleverstromung einhergehen, abgefedert werden. Dafür stellt der Bund dem Land NRW für die fünf betroffenen Standorte – Kreis Unna, Hamm, Herne, Duisburg und Gelsenkirchen – bis zu 662 Millionen Euro für Strukturstärkungsprojekte zur Verfügung. Mit den Mitteln sollen innovative Projekte angestoßen werden, um neue wirtschaftliche Perspektiven und Beschäftigungschancen zu schaffen. Über die Projektförderung wird in einem mehrstufigen Verfahren entschieden.

Ein Überblick über die Projekte und Vorstudien aus dem Kreis Unna:

Projekte: 

• Bio-Economy-Campus (Bönen)
  In Bönen entsteht ein Zentrum für Wissens- und Technologietransfer rund um die Bioökonomie. Geplant sind Labore, Technikumsflächen und Forschungsstrukturen, um Unternehmen bei der Umstellung auf biobasierte Prozesse zu unterstützen. Das Projekt hat bereits einen Förderbescheid erhalten.
• Werkstoffforum der Zukunft (Schwerte)
  In Schwerte entsteht mit Partnern wie dem Kunststoff-Institut, REMONDIS und dem Wuppertal Institut ein Forum für Innovation und Transfer bei Kunststoffen – etwa im Bereich Recycling, Sortierung und Materialoptimierung. Das Projekt ist bereits genehmigt und gefördert.
• EcoTecHub – Technologiehub für nachhaltige Wertschöpfung (Bergkamen)
  Ein Innovationszentrum, das zirkuläre Wirtschaftsprozesse in den Fokus rückt. Stationiert in Bergkamen, vernetzt der Hub Material- und Energieforschung (z. B. Kunststoffrecycling, Wasserstoff, Lebenszyklusanalyse) mit regionalen Unternehmen und Hochschulen. Die Vorstudie wurde im Rahmen des Transformationsboosters abgeschlossen, ein STARK-Projektantrag ist in Vorbereitung.

Laufende Vorstudien (Transformations-Booster): 

• Feldtest UFO – Innovative Talentförderung & Fachkräftesicherung 
  Junge Menschen entwickeln gemeinsam mit Fachkräften praxisnahe Konzepte zur Ausbildung und Fachkräftesicherung. Ziel ist die Entwicklung eines größeren Folgeprojekts.
• H2-Logistik-Hub 
  Machbarkeitsstudie zur Einrichtung eines Wasserstoff-Logistikzentrums im Kreis Unna und der Region – mit Fokus auf Straßentransport, Schiene und Abfalllogistik.
• Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft (Kamen)
  Ein geplanter Campus, der Aus- und Weiterbildung, Innovationslabor, Coworking und Inklusion verbindet, um Gesundheits- und Sozialberufe zukunftsfähig zu gestalten.

Wenn Sie konkrete Fragen zu einzelnen Projekten aus dem, Kreis Unna haben, melden Sie sich gerne beim Projektbüro 5-StandorteProgramm bei der WFG Kreis Unna.