Kreis Unna: Arbeitslosigkeit minimal gestiegen

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Bundesagentur für Arbeit, Ulrich Brauer – 02.11.2023

Im Kreis Unna stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im Oktober im Vergleich zum Vormonat minimal um fünf auf 15.486. Im Vergleich zum Oktober 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 169 (+1,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb mit 7,2 Prozent konstant. Vor einem Jahr betrug sie ebenfalls 7,2 Prozent. Das teilt die Agentur für Arbeit Hamm mit, die auch für den Kreis Unna zuständig ist.

„Die Arbeitslosigkeit bewegt sich im Berichtsmonat auf konstantem Niveau. Saisonal steht diese gleichbleibende Entwicklung von September auf Oktober allerdings einer Senkung von durchschnittlich 2,3 Prozent in den vergangenen acht Jahren gegenüber“, so Thomas Helm, Chef der Agentur für Arbeit Hamm. „Dabei steht den Zuwächsen in fast allen Personengruppen ein Abbau bei den Jugendlichen gegenüber, die jetzt ihre Ausbildungen angetreten haben. Trotz der im Oktober gemeldeten 500 Stellen stagniert der Bestand bei den Stellenangeboten“, erklärt der Arbeitsmarktexperte.

Unterbeschäftigung
Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder sich in einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit befinden, zählen in der Regel als unterbeschäftigt. Im aktuellen Berichtsmonat wurden insgesamt 19.911 Unterbeschäftigte im Kreis gezählt und damit 67 weniger als im letzten Monat. Im Oktober 2022 waren 139 Personen (-0,2 Prozent) weniger unterbeschäftigt. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 9,1 Prozent. Kurzarbeiter sind nicht in der Unterbeschäftigung enthalten.

Kurzarbeit
Im Oktober wurden im Gesamtbezirk Hamm, zu dem auch der Kreis Unna gehört, insgesamt nur 19 neue Kurzarbeitsanzeigen für 310 betroffene Arbeitskräfte eingereicht. Das entspricht bei der Zahl der Anzeigen nur einem Bruchteil der Vorjahreswerte. Nach Ablauf von mehreren Monaten zeigt sich die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit, da die Betriebe innerhalb dieses Zeitraums Kurzarbeit nachträglich abrechnen. Für Mai 2023 liegen inzwischen endgültige Werte für den Kreis Unna vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 47 Betriebe für 470 Arbeitnehmer ausgezahlt.

Zu- und Abgänge auf dem ersten Arbeitsmarkt
Im Berichtsmonat meldeten sich 948 Personen aus Erwerbstätigkeit neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat waren das 100 Personen (+11,8 Prozent) mehr. Im Vergleich zu Oktober 2022 waren es 19 Personen weniger (-2,0 Prozent). Gleichzeitig beendeten im Berichtsmonat 868 Personen ihre Arbeitslosigkeit zu Gunsten einer Erwerbstätigkeit und damit 21 mehr als im Vormonat (+2,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren es 64 Personen (+8,0 Prozent) mehr, die eine neue Beschäftigung aufnehmen konnten.

Entwicklung in einzelnen Personengruppen
Im Kreis Unna leben derzeit 1.103 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ihre Anzahl fiel um 28 (-2,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 72 Personen (+7,0 Prozent) gestiegen.
Ein Viertel (3.907) aller Arbeitslosen ist älter als 55 Jahre. Dies entspricht einem Anstieg um 16 Personen gegenüber dem Vormonat (+0,4 Prozent). Vor zwölf Monaten gab es 177 ältere Arbeitslose (-4,7 Prozent) weniger.
Im Kreis Unna leben 5.262 Arbeitslose mit Migrationshintergrund und damit 47 (+0,9 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Oktober 2022 waren 84 ausländische Arbeitslose (-1,6 Prozent) weniger gemeldet.
Die Langzeitarbeitslosigkeit stieg im Berichtsmonat um 17 Personen (+0,3 Prozent) auf 6.200. Im Vorjahresvergleich sind das 78 Personen (+1,3 Prozent) mehr.
Im Berichtsmonat erhöhte sich die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um sieben (+0,5 Prozent) auf 1.478 und lag damit um 30 unter dem Niveau des Vorjahres (-2,0 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III)
Bei der Agentur für Arbeit waren 4.239 Arbeitslose gemeldet, 60 (-1,4 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich sind es 178 Personen (+4,4 Prozent) mehr.

Entwicklung in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II)
Im SGB II-Bereich ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat eine Steigerung der Arbeitslosigkeit um 65 Personen auf 11.247 zu verzeichnen (+0,6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Anzahl an Arbeitslosen um neun Personen (-0,1 Prozent) zurückgegangen.
Den Hauptgrund sieht der Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, Uwe Ringelsiep, in der weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage. „Ich hoffe jedoch, dass in den kommenden Wochen durch das Vorweihnachtsgeschäft der Personalbedarf bei regionalen Unternehmen und Betrieben erneut steigt. Idealerweise erhalten auch unseren Kundinnen und Kunden dadurch mehr Beschäftigungsmöglichkeiten.“


Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In drei Kommunen des Kreises Unna nahm die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat zu, in sechs Kommunen ab, in Unna blieb sie konstant bei 1.968 Arbeitslosen. Den stärksten Zugang verzeichnete Bergkamen (+2,1 Prozent bzw. 45 auf 2.231), gefolgt von Kamen (+1,9 Prozent bzw. +33 auf 1.772) und Lünen (+0,1 Prozent bzw. 6 auf 4.624). Den stärksten Rückgang verzeichnen Holzwickede (-3,1 Prozent bzw. -15 auf 474) und Werne (-2,7 Prozent bzw. -23 auf 828) gefolgt von Selm (-2,3 Prozent bzw. -20 auf 845), Bönen (-1,3 Prozent bzw. -9 auf 672), Fröndenberg (-1,2 Prozent bzw. -7 auf 559), und Schwerte (-0,3 Prozent bzw. -5 auf 1.513).


Arbeitskräftenachfrage
Der Bestand an Arbeitsstellen nahm im Oktober um zwei (+0,1 Prozent) auf 2.811 ab. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 1.389 Stellen (-33,1 Prozent) weniger. Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 501 neue Arbeitsstellen und damit 61 weniger als im September.
Auffällig ist mit knapp 600 Stellen bzw. 21 Prozent die Nachfrage in der Fertigung und Fertigungstechnik. Knapp 500 Stellen bzw. 17 Prozent wurden im Gesundheitsbereich ausgeschrieben, 460 Stellen bzw. 16 Prozent im Bereich Lager/Logistik/Verkehr. Insgesamt liegen 54 Prozent der neu ausgeschriebenen Stellen in den zuvor beschriebenen Bereichen.

 

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