Vorstudie zum Modellprojekt Zukunftscampus startet

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AWO Ruhr-Lippe-Ems – 31.01.2025

Notbetreuung in Kitas, fehlende Plätze in der Ganztagesbetreuung an Schulen, mangelnde Angebote im Bereich der Jugend- und Familienhilfe sowie fehlende Angebote im Bereich der Pflege, all diese Themen bereiten vielen Menschen im Kreis Unna große Sorgen. Diese und andere Fragen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschweren hierbei nicht nur die Gestaltung des Alltags vieler Familien. Sie wirken sich auf die gesamte Lebensplanung und individuelle Karrierewege der Menschen in der Region aus. Dies hat branchenübergreifende, wirtschaftliche Auswirkungen. Betroffen sind neben soziale Einrichtungen, die schon heute unter einem gravierenden Fachkräftemangel leiden insbesondere Betriebe und Verwaltung.

Die AWO Ruhr-Lippe-Ems arbeitet seit mehreren Jahren, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege im Kreis Unna, dem kreisweiten Zusammenschluss von AWO, Caritas, Diakonie, DRK und paritätischen Einrichtungen, an diesen Fragestellungen. In diesem Zusammenhang steht auch die Vision eines „Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft“. Dieser Campus soll maßgeblich dazu beitragen, das aktuelle und sich verschärfende Fachkräftedilemma in den sozialen Berufen, im Kreis Unna, zu lösen. Es sollen neue Wege zur Berufsorientierung, der Beruflichen Bildung, des Quereinstiegs und der Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen verfolgt werden. Als Bildungs- und Innovationszentrum für soziale Berufe, mit regionaler Sogwirkung und überregionaler Strahlkraft, sollen mehr Menschen für diese Berufsfelder gewonnen, begeistert und in ihrer Karriere begleitet und gefördert werden. Hierfür soll, an zentraler Stelle in Kamen, eine gemeinsam von den Verbänden und Arbeitgebern getragene Einrichtung geschaffen werden. Ähnlich wie die Aus- und Weiterbildungszentren der Industrie und Handelskammern und Handwerkskammern soll so eine betriebsübergreifende und praxisnahe Ausbildung in sozialen Berufen unterstützt werden.

Elke Kappen, Bürgermeisterin der Stadt Kamen, bringt die Problemlage auf den Punkt und verdeutlicht dabei die Bedeutung guter Bildungsangebote für die wirtschaftliche Entwicklung: „Kindern eine gute Bildung zukommen zu lassen, Eltern eine verlässliche, qualifizierte Betreuung zur Verfügung zu stellen und für eine zuverlässige Versorgung und Pflege älterer Menschen zu sorgen, benötigt ausreichende und gut ausgebildete Kräfte. Gute Bildungs- und Versorgungsinfrastrukturen ermöglicht allen, engagiert und zuverlässig ihren Arbeitsplatz auszufüllen. Das ist ein wichtiger Baustein der Wirtschaftsförderung in unserem Kreis und in unserem Land.“

Zur Realisierung dieses Vorhabens konnte die AWO Ruhr-Lippe-Ems nun einen bedeutenden Schritt nach vorne machen. Eine, über Landesmittel und durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW geförderte Vorstudie soll nun näher untersuchen, ob der Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft im Rahmen einer regionalen Strategie den prognostizierten Beitrag zur Bewältigung des Fachkräftemangels im Gesundheits- und Sozialwesen im Kreis Unna leisten kann. Darüber hinaus soll ausgearbeitet werden, welchen Innovationsgehalt und welchen Modellcharakter die Idee des Zukunftscampus für das Land Nordrhein-Westfalen haben wird. Die Mittel stammen dabei aus dem Fördertopf „Transformationsbooster“, der zukünftige Projekte des 5-StandorteProgramms qualifizieren soll. 

Der Vorsitzende der AWO Ruhr-Lippe-Ems Oliver Kaczmarek (MdB) begrüßt den Start des Projektes: “Ich freue mich, dass in Kamen der Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft auf dem Gelände der AWO RLE entstehen soll. Dass dazu nun die Vorstudie anläuft, ist ein gutes Zeichen für die Region! Dass die AWO RLE auch regionale Unterstützer bei der Projektplanung gefunden hat, zeigt die Wichtigkeit des Themas Fachkräftemangel. Es ist großartig, dass dringend benötigte Fachkräfte durch die Etablierung des Zukunftscampus gewonnen und praxisnah qualifiziert werden können.”

In einem interdisziplinären Netzwerk im Kreis Unna, sollen durch den Zukunftscampus nachhaltige Wachstumsimpulse zur Fachkräfteentwicklung für die Berufe der Gesundheits- und Sozialwirtschaft gesetzt werden. Sascha Dorday, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Kreis Unna und Unterstützer bei der Projektplanung sagt dazu: „Mit der Vorstudie zum Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft wird ein wegweisendes Angebot geschaffen, das die Herausforderungen der Branche aufgreift und neue Perspektiven für Ausbildung und Qualifizierung eröffnet. In einem möglichen Folgeprojekt im „5-StandorteProgramm“ stärkt dies nicht nur den Kreis Unna, sondern auch die Attraktivität der Gesundheits- und Sozialberufe insgesamt.“

Elke Kappen lobt das Vorhaben der AWO und der freien Wohlfahrtsverbände: „Dieser Zukunftscampus ist ein bedeutender Schritt, weil er ein innovatives Strukturwandelprojekt im Sinne der Familien UND der Wirtschaft darstellt. Der Campus, der später über das 5-StandorteProgramm finanziert werden soll, wird Menschen gewinnen, sich – auch vielleicht im fortgeschrittenen Alter – in den Sozial- und Gesundheitsberufen ausbilden zu lassen. Hohe Praxisanteile sowie innovative und digitale Theorievermittlung setzen Maßstäbe.“

Die genehmigte Vorstudie mit dem Titel „Realisierbarkeit und Innovationsgehalt eines Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft im Kreis Unna“ wird vom 01. Februar 2025 bis zum 31. August 2025, in Begleitung durch ein externes Wissenschaftsinstitut, durchgeführt. Sie wird Klarheit darüber bringen, wie der Zukunftscampus aussehen kann, wo exakt die Bedarfe im Kreis liegen und wie er auch wirtschaftlich realisierbar ist. Dazu wird er eine fundierte Datengrundlage für die weitere Projektplanung liefern.

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