Kreis Unna: Arbeitslosigkeit im Ferbuar gestiegen
Agentut für Arbeit, Ulrich Brauer – 29.02.2024
Im Kreis Unna stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 115 auf 16.099. Im Vergleich zu Februar 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 631 (+4,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 7,3 Prozent.
Nicht unüblich für einen Februar und im Einklang mit dem Landestrend hat sich die Arbeitslosigkeit im abgelaufenen Monat im Kreis Unna noch einmal erhöht. Dafür maßgeblich verantwortlich waren junge Menschen. Dazu Agenturchef Thomas Helm: „Grundsätzlich kommen im Februar viele junge Menschen auf den Arbeitsmarkt, wenn ihre zweieinhalbjährigen Ausbildungsverhältnisse auslaufen und sie noch keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben. Dies relativiert sich jedoch in der Regel sehr schnell, da qualifizierte Kräfte stark nachgefragt werden.“
Das deutliche Plus von über 30 Prozent neuer Stellen stimmt Thomas Helm positiv, dass ab dem nächsten Monat mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet werden kann: „Trotz aller negativer Konjunkturprognosen sind Arbeitgeber im Kreis Unna auf der Suche nach insbesondere gut qualifiziertem Personal. Menschen dieser Personengruppe dürften es leicht haben, bei Interesse oder Bedarf zügig eine neue Arbeitsstelle zu finden.“
Ab März geht Agenturleiter Helm von einer einsetzenden Frühjahrsbelebung aus.
Unterbeschäftigung
Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder sich in einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit befinden, zählen in der Regel als unterbeschäftigt. Im aktuellen Berichtsmonat wurden insgesamt 20.383 Unterbeschäftigte im Kreis gezählt und damit 163 mehr als im letzten Monat. Im Februar 2023 waren 24 Personen (-0,1 Prozent) weniger unterbeschäftigt. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 9,3 Prozent. Kurzarbeiter sind nicht in der Unterbeschäftigung enthalten.
Kurzarbeit
Im Februar wurden im Kreis Unna nur 15 Anzeigen auf Kurzarbeit für 284 potenziell betroffene Mitarbeiter verzeichnet.
Zu- und Abgänge auf dem ersten Arbeitsmarkt
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.078 Personen aus Erwerbstätigkeit neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat waren das 218 Personen (-16,8 Prozent) weniger. Im Vergleich zu Februar 2023 waren es 81 Personen mehr (+8,1 Prozent). Gleichzeitig beendeten im Berichtsmonat 703 Personen ihre Arbeitslosigkeit zu Gunsten einer Erwerbstätigkeit und damit 27 mehr als im Vormonat (+4,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren es 13 Personen (-1,8 Prozent) weniger, die eine neue Beschäftigung aufnehmen konnten.
Entwicklung in einzelnen Personengruppen
Im Kreis Unna leben derzeit 1.260 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ihre Anzahl stieg um 90 (+7,7 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 198 Personen (+18,6) gestiegen. Knapp ein Viertel (3.972) aller Arbeitslosen ist älter als 55 Jahre. Dies entspricht einem leichten Rückgang um 15 Personen gegenüber dem Vormonat (-0,4 Prozent). Vor zwölf Monaten gab es 180 ältere Arbeitslose (-4,7 Prozent) weniger.
Im Kreis Unna leben 5.365 Arbeitslose mit Migrationshintergrund und damit acht (-0,1 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Februar 2023 waren 256 ausländische Arbeitslose (-5,0 Prozent) weniger gemeldet.
Die Langzeitarbeitslosigkeit sank im Berichtsmonat leicht um vier Personen (-0,1 Prozent) auf 6.252. Im Vorjahresvergleich sind das 173 Personen (+2,8 Prozent) mehr.
Im Berichtsmonat erhöhte sich die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um sieben (+0,5 Prozent) auf 1.501 und lag damit um 15 unter dem Niveau des Vorjahres (-1,0 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III)
Bei der Agentur für Arbeit waren 4.684 Arbeitslose gemeldet, 51 (+1,1 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich sind es 399 Personen (+9,3 Prozent) mehr.
Entwicklung in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II)
Im Februar 2024 stieg die Anzahl der Arbeitslosen, die über das Jobcenter Kreis Unna betreut werden, um 64 auf 11.415 Personen an. „Der Anstieg ist für diese Jahreszeit nicht untypisch“, erklärt Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna. Insbesondere die Personengruppe der unter 25-Jährigen seien vom Anstieg betroffen. „Durch verschiedene Aktionen, wie z.B. die Durchführung einer Ausbildungsmesse am 21. Februar in Bergkamen, wollen wir unseren Kundinnen und Kundin die Möglichkeit bieten, mit verschiedenen regionalen Unternehmen persönlich ins Gespräch zu kommen. Weitere Aktionen planen wir auch in den kommenden Wochen. Im Idealfall eröffnen sich dadurch noch kurzfristig Chancen auf einen Ausbildungsplatz für die jungen Bewerberinnen und Bewerber in diesem Jahr.“
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In sieben der zehn Kommunen des Kreises Unna nahm die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat zu. Den stärksten Anstieg verzeichnete Holzwickede (2,5 Prozent bzw. 12 auf 496). Danach folgen Schwerte (+2,1 Prozent bzw. 33 auf 876), Unna (+1,6 Prozent bzw. 32 auf 2.006), Lünen (+1,3 Prozent bzw. 62 auf 4.943), Kamen (+1,3 Prozent bzw. 23 auf 1.739), Bönen (+0,4 Prozent bzw. drei auf 706) und Bergkamen (+0,6 Prozent bzw. sechs auf 2.339).
In Werne reduzierte sich die Arbeitslosigkeit (-4,6 Prozent bzw. 39 auf 816), ebenso in Selm (-1,5 Prozent bzw. 13 auf 876) und Fröndenberg (-0,7 Prozent bzw. vier auf 582).
Arbeitskräftenachfrage
Der Bestand an Arbeitsstellen nahm im Februar um 142 (+5,3 Prozent) auf 2.821 zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 502 Stellen (-15,1 Prozent) weniger. Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 581 neue Arbeitsstellen und damit 146 mehr als im Januar.
Rund zwei von drei (65 Prozent) neu gemeldeten Stellen bezogen sich auf sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (z.B. Vermietung von beweglichen Sachen, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros, Wach- und Sicherheitsdienste, Garten- und Landschaftsbau), den Handel, freiberufliche Dienstleistungen (z.B. Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros), das Gesundheits- und Sozialwesen und die öffentliche Verwaltung.