Kreis Unna: Arbeitsmarkt Juli
Agentur für Arbeit, Ulrich Brauer – 01.08.2023
Im Kreis Unna stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 312 auf 15.597. Im Vergleich zum Juli 2022 sank die Arbeitslosigkeit um 179(-1,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 7,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 7,4 Prozent.
Thomas Keyen, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Hamm, kommentiert das Ergebnis: „Wir verzeichnen kreisweit Anstiege über ausnahmslos alle Personengruppen, den höchsten Zugang jedoch bei den Jugendlichen unter 25 Jahren. Jetzt kommt zum Tragen, dass viele Jugendliche nach in den letzten Monaten erfolgreich absolvierter Abschlussprüfung nicht von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen werden konnten. Doch sie werden schnell vom Arbeitsmarkt aufgenommen“. Zum Kräftebedarf führt der Arbeitsmarktexperte aus: “Die aktuell gemeldete Kräftenachfrage zeigt sich auf niedrigem Niveau. Die meisten Stellen richten sich an Fachkräfte. Da diese häufig nicht zu haben sind, wird fehlende Qualifikation zu einem wirtschaftlichen Hemmnis. Ein wichtiger arbeitsmarktpolitischer Hebel ist die Nachqualifizierung und die Weiterbildung der inländischen Bewerberinnen und Bewerber.“
Kurzarbeit
Im Juli wurden im Kreis Unna insgesamt nur bis zu zwei neue Kurzarbeitsanzeigen für sehr wenige betroffene Arbeitskräfte eingereicht. Das entspricht bei der Zahl der Anzeigen nur einem Bruchteil der Vorjahreswerte. Nach Ablauf von mehreren Monaten zeigt sich die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit, da die Betriebe innerhalb dieses Zeitraums Kurzarbeit nachträglich abrechnen. Für Februar 2023 liegen inzwischen endgültige Werte für den Kreis Unna vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 44 Betriebe für 838 Arbeitnehmer ausgezahlt.
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In allen Kommunen des Kreises Unna nahm die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat zu. Den stärksten Zugang verzeichnete Schwerte (+4,0 Prozent bzw.60 auf 1.548) gefolgt von Lünen (+3,2 Prozent bzw. 145 auf 4.642), Holzwickede (+2,7 Prozent bzw. +13 auf 492), Selm (+2,5 Prozent bzw. +22 auf 902), Bergkamen (+1,5 Prozent bzw. 31 auf 2.145), Unna (+1,2 Prozent bzw. 23 auf 2.002), Fröndenberg (+1,1 Prozent bzw. +6 auf 553) Kamen (+0,5 Prozent bzw. 9 auf 1.747) und Bönen (+0,3 Prozent bzw. +2 auf 698).
Arbeitskräftenachfrage
Der Bestand an Arbeitsstellen nahm im Juli um 21 (+0,7 Prozent) auf 3.030 zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 1.017 Stellen (-25,1 Prozent) weniger. Aktuell sind 52,3 Prozent aller Arbeitsstellen für Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Ausbildung gemeldet, für Helfer hingegen nur 29,8 Prozent.
Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 481 neue Arbeitsstellen und damit 19 weniger als im Juni.
Auffällig ist mit gut 650 Stellen bzw. 22 Prozent die Nachfrage in der Fertigung und Fertigungstechnik. Gut 500 Stellen bzw. 17 Prozent wurden im Bereich Lager/Logistik/Verkehr ausgeschrieben, knapp 500 Stellen bzw. 16 Prozent im Gesundheitsbereich. Insgesamt liegen 55 Prozent der neu ausgeschriebenen Stellen in den zuvor beschriebenen Bereichen.