Digital Analytics Campus geplant

Ute Heinze, WFG – 20.04.2023

Timm Peters, Gründer und Chief Executive Officer der Digital Motion GmbH mit Sitz in Schwerte, ist überzeugt: Die deutsche Wirtschaft braucht mehr Datenexperten. Deshalb plant er in der Ruhrstadt, genauer genommen in der einstigen Hoesch-Hauptverwaltung, einen Campus der Digital Motion Academy. Sein Ziel: Der Kompetenzauf- und ausbau für mittelständische Unternehmen im Bereich Datenanalyse. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung individueller Fähigkeit der Mitarbeitenden, vorhandene Daten sichtbar zu machen, diese punktgenau zu analysieren und für den gewinnbringenden Ressourceneinsatz – beispielsweise Personal, Budget und Prozesse – zu verarbeiten.

„Datenkompetenz ist die Schlüsselkompetenz der Zukunft, wenn es um eine moderne Unternehmensführung geht. Das Vorhandensein bzw. der Besitz von Daten, die aus den verschiedensten Geschäftsbereichen generiert werden, reicht schon lange nicht mehr aus. Daten müssen darüber hinaus verwendbar und nützlich sein. Für zeitgemäß agierende Unternehmen geht es also heute und in Zukunft mehr denn je darum, Wertschöpfung mit den gesammelten Daten zu betreiben und einen signifikanten Mehrwert daraus zu schaffen“, erklärt Peters. Und er muss es wissen: Als Experte für Personal- und Organisationsentwicklung gründete Peters 2014 mit Digital Motion in Schwerte eine unabhängige Unternehmensberatung, die sich auf Data Analytics und Data Science spezialisiert hat und heute weitere Dependancen in Hamburg und Berlin betreibt.

„Es gibt vor allem im Bereich der Datenanalyse immer noch eine große Diskrepanz zwischen den Anforderungen und den entsprechenden Fähigkeiten, über die die Mitarbeitenden in den Unternehmen aktuell verfügen. Der Bedarf ist groß, das Angebot der entsprechenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten allerdings gering, deshalb haben wir die Digital Motion Academy gegründet.
Neben der Bedeutung von Datenanalyse für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen vermitteln wir in unseren Micro-Trainings und Seminaren spezifische Tool- und Methodenkompetenzen zu deren Anwendung – transparent, auf Augenhöhe und in der Sprache des Mittelstandes. Die Angebote führen wir aktuell entweder remote via Video-Call oder vor Ort in den jeweiligen Unternehmen durch, sodass die Teilnehmenden ihre erworbene Schlüsselkompetenz unmittelbar einsetzen können. Künftig wollen wir diese dann am Digital Analytics Campus in Präsenz anbieten, um auch einen interdisziplinären Austausch zu ermöglichen“, so der 49-Jährige.

„Schwerte soll zum NRW-weiten Zentrum in Sachen digitaler Datenanalyse und -kompetenz werden“, hat der erfahrene Digitalisierungsexperte große Pläne.
Denn neben der Schaffung des Campus‘ in Form einer „Analytics-Berufsschule“ plant Peters auch den Umzug seines Unternehmens, das aktuell bei der TechnoPark und Wirtschaftsförderung Schwerte (TWS) an der Lohbachstraße eingemietet ist, in das Hoesch-Gebäude. Auf 250 Quadratmetern im Erdgeschoss sollen im Laufe des Jahres nicht nur die Angebote der Academy stattfinden, auch das Digital-Motion-Team wird dort eine neue Heimat finden. „Zudem planen wir noch ein Coworking-Space, den beispielsweise die Absolventen unser Academy, aber auch alle anderen Interessierten aus Schwerte und Umgebung nutzen können.“

Die TechnoPark und Wirtschaftsförderung Schwerte (TWS) entwickelt derzeit die ehemalige Hauptverwaltung von Hoesch Schwerter Profile, die seit 2021 in städtischem Eigentum ist. Das ca. 2.000 Quadratmeter große Gebäude soll nach Vorstellungen der TWS zu einem Zentrum der Digitalisierung entwickelt werden. „Neben dem Teil, der für die Pläne von Digital Motion reserviert ist, soll beispielsweise auch die Smart-City-Abteilung der Stadt Schwerte in dem Gebäude unterkommen. Darüber hinaus sollen in der Immobilie auch Lernangebote für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden. Angedacht ist z. B. der Aufbau eines Gaming-Rooms und eines Maker-Space mit dem Ziel, Schwerter Jugendliche möglichst früh mit den Themen Digitalisierung, Gaming und Technik vertraut zu machen“, erklärt TWS-Prokurist Jens Ewald die Pläne.