Kreis Unna: Ferienzeit lässt Arbeitslosigkeit steigen

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Agentur für Arbeit, Ulrich Brauer – 31.07.2024

Im Kreis Unna erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 399 auf 16.238. Im Vergleich zu Juli 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 641 (+4,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 7,5 Prozent und lag damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

„Im Juli ist es im Kreis Unna zur typischen Sommerdelle auf dem Arbeitsmarkt gekommen“, berichtet Agenturchef Thomas Helm und beschreibt: „Wie erwartet hat es einen deutlichen Anstieg an Arbeitslosen gegeben, und zwar über fast alle Personengruppen sowie beide Rechtskreise hinweg.“ Dass es im Sommer immer zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit kommt, hat laut Helm verschiedene Gründe: „Zum einen beenden viele junge Menschen ihre Ausbildung und tauchen dann übergangsweise in der Statistik auf, sofern sie noch keinen Anschlussarbeitsvertrag haben. Zum anderen machen viele Arbeitgeber im Sommer Betriebsferien und lassen befristete Arbeitsverhältnisse auslaufen, bevor sie ab dem Herbst Neueinstellungen vornehmen. Dieser Anstieg gehört daher zum jahrestypischen Verlauf und ist zunächst nicht als Reaktion auf die Konjunktur zu verstehen.“ Die starke Nachfrage nach Arbeitskräften stimme den Arbeitsmarktexperten außerdem optimistisch, dass es im Herbst zu einem erneuten Abbau an arbeitslosen Menschen kommen werde.

Unterbeschäftigung
Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder sich in einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit befinden, zählen in der Regel als unterbeschäftigt. Im aktuellen Berichtsmonat wurden insgesamt 20.171 Unterbeschäftigte im Kreis gezählt und damit 149 mehr als im letzten Monat. Im Juli 2023 waren 58 Personen (+0,3 Prozent) mehr unterbeschäftigt. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 9,1 Prozent. Kurzarbeiter sind nicht in der Unterbeschäftigung enthalten.

Kurzarbeit
Im Juli wurden im gesamten Agenturbezirk (Stadt Hamm und Kreis Unna) nur elf neue Kurz-arbeitsanzeigen für 371 betroffene Arbeitskräfte eingereicht.
Erst nach Ablauf von mehreren Monaten zeigt sich die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit, da die Betriebe innerhalb dieses Zeitraums Kurzarbeit nachträglich abrechnen. Für Februar 2024 liegen inzwischen Informationen für den Kreis Unna vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld nur an 42 Betriebe für 651 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt.

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In allen zehn Kommunen des Kreises Unna nahm die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat zu. Den schwächsten Anstieg verzeichnete Kamen (+1,2 Prozent bzw. 21 auf 1.736). Danach folgen Bergkamen (+1,5 Prozent bzw. 33 auf 2.273), Lünen (+1,6 Prozent bzw. 78 auf 4.844), Fröndenberg (+2,2 Prozent bzw. 13 auf 610), Selm (+3,0 Prozent bzw. 27 auf 922), Werne (+3,3 Prozent bzw. 26 auf 816), Unna (+3,3 Prozent bzw. 67 auf 2.074), Schwerte (+3,8 Prozent bzw. 63 auf 1.709), Holzwickede (+5,9 Prozent bzw. 27 auf 488) und Bönen (+6,1 Prozent bzw. 44 auf 766).

Arbeitskräftenachfrage
Der Bestand an Arbeitsstellen nahm im Juli um 171 (+6,3 Prozent) auf 2.869 zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 161 Stellen (-5,3 Prozent) weniger. Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 614 neue Arbeitsstellen und damit 131 mehr als im Juni (+27,1 Prozent).
Rund sechs von zehn neuen Stellen bezogen sich auf das Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (z.B. Vermietung von beweglichen Sachen, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros, Wach- und Sicherheitsdienste, Garten- und Landschaftsbau), die Öffentliche Verwaltung und das Verarbeitende Gewerbe.
Branchenübergreifend lässt sich ein erhöhtes Interesse an Beschäftigtenqualifizierungen feststellen. Arbeitgeber nutzen die verfügbaren Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter zu qualifizieren und damit für die Anforderungen der Zukunft zu rüsten. Auch versuchen sie damit, dem bestehenden Fachkräftemangel zu begegnen und neue Mitarbeiter „on the job“ fit für den Beruf zu machen.

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